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Nach fast fünf Jahren wieder zurück in der Heimat!

Selten sind sie geworden, die Handwerksgesellen, die nach ihrer Prüfung auf die traditionelle Wanderschaft, die Walz, gehen. Doch es gibt sie immer noch. Der 25-jährige Marius Jäger aus Perschen brach im November 2019 auf, um seine Handwerksfertigkeiten zu verbessern und zu reisen.

 

Drei Jahre und ein Tag muss die Walz mindestens dauern, das sind die Richtlinien, denen er sich sich unterworfen hat. Es wird eine Bannzone von 50 Kilometern um den Heimatort gezogen, die nicht betreten werden darf. Auf der Wanderschaft hatte er weitere Vorschriften zu beachten. So besaß er kein Handy und musste in der Öffentlichkeit eindeutig als Geselle erkennbar sein. Für ihn als Zimmerer bedeutet das, dass er in der für Holzgesellen üblichen schwarzen Kluft durch das Land wanderte. Seine Reise führte ihn in zahlreiche Länder wie Marokko, Georgien oder die Türkei. Jetzt hat ihn Nabburg wieder – und damit auch seine Familie. Zusammen mit vier Wandergesellen, die er während seiner Walz traf, kam er am Samstag in Perschen an. „Natürlich ist vor allem meine Freundin überglücklich“, so Marius Jäger im Gespräch mit Bürgermeister Frank Zeitler, der ihn nach alter Sitte empfing. Zahlreiche Postkarten von seinen Stationen hatte er nach Hause geschrieben und ein- bis zweimal im Monat mit seinen Lieben telefoniert.

Aus seiner Zeit unterwegs nimmt der 25-jährige überwiegend gute Erfahrungen mit: Die Menschen seien ihm gegenüber sehr aufgeschlossen gewesen. Zwar habe es außerhalb von Deutschland viele Fragen wegen seiner Kleidung gegeben. Als er dann aber die Hintergründe der Walz erklärt habe, habe er nur positive Resonanz erhalten. Die Pläne für die kommenden Jahre sind bei Marius Jäger bereits festgelegt: er will seinen Zimmerer-Meister machen