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Das Wappen der Stadt Nabburg

Ein besonderer Stolz jeder Stadt ist das Wappen. Die Beschreibung eines Wappens deutet immer auf die historische Bedeutung einer Stadt hin - so auch in Nabburg. Lesen Sie die historische Beschreibung des Nabburger Wappens und Sie erhalten einen gedanklichen Eindruck über unsere mittelalterlicher und über 1000-jährige Stadt. 

Bitte beachten Sie, dass eine Verwendung des Wappens nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stadt Nabburg erlaubt ist!

Das Wappen der Stadt Nabburg

Die Wappenbeschreibung lautet:
"In Rot über silbernen Wellen, in denen ein blauer Fisch schwimmt, eine silberne Burg mit breitem Turm über der Zinnenmauer, an deren Ecken je ein spitzbedachter Turm steht."

Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.

Der erste Siegelabdruck der Stadt Nabburg stammt aus dem Jahr 1314; Beweis einer Burg- und Befestigungsanlage. Bis 1547 hatte das Nabburger Stadtwappen keinen Fisch; durch Verlust und damit verbundenem Missbrauch des Siegels wurde in dem dann neuangefertigten Wappen ein Fisch eingraviert.

Es blieb im Laufe der Zeit nicht unverändert; der mittlere Teil wurde immer mehr und mehr dem Mähntor nachgestaltet.

Das Stadtwappen wurde jetzt wieder auf seine historisch richtige Form zurückgeführt.

Wappen der Stadt Nabburg – endgültige Festlegung:
Im Zusammenhang mit einer Neubestellung von Stadtfahnen für die Stadt Nabburg wurde Anfang 1983 festgestellt, dass sich starke Unterschiede in der Darstellung des Nabburger Stadtwappens ergaben. Da der Stadt Nabburg jedoch an der originalgetreuen Darstellung des Nabburger Stadtwappens sehr viel gelegen war, wurde die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns in München am 18.04.1983 um Auskunft zum Nabburger Stadtwappen bzw. der entstandenen Unterschiede gebeten. Mit der Anfrage wurde mehrere Wappenabbildungen übersandt.

Die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns teilte am 02.05.1983 mit, dass nach der amtliche Ortswappenkartei des Bayerischen Hauptstaatsarchivs das Wappen der Stadt Nabburg wie folgt beschrieben wird:

„In Rot über silbernen Wellen, in denen ein blauer Fisch schwimmt, eine silberne Burg mit einem breiten Zinnenturm zwischen zwei spitzbedachten Seitentürmen.“

In dem Schreiben wurde diese Form der Wappenwiedergabe als korrekt bezeichnet. Die übrigen übersandten Wappenabbildungen, insbesondere die Abbildung mit der Tingierung der Turmspitzen und der Torflügel in Blau bzw. Gold, seien dagegen unrichtig.

In Zusammenarbeit mit Herrn Ernst Dausch wurde Mitte der 1990er Jahre die Darstellung des Wappens der Stadt Nabburg – auch von der Darstellung her – auf den Text der amtlichen Ortswappenkartei des Bayerischen Hauptstaatsarchives zurückgeführt. Herr Dausch hat am 05.01.1995 zwei Wappenentwürfe vorgelegt, denen der Stadtrat in der Sitzung vom 05.01.1995 gefolgt ist. Damit wurde die Darstellung des Wappens, so wie von Herrn Dausch vorgelegt, das amtliche Wappen der Stadt Nabburg.

Der Stadtrat Nabburg hat in seiner Sitzung am 01.08.1995 festgestellt, dass das Wappen der Stadt Nabburg seit 1314 in seiner Form gefestigt ist. Der Fisch im Wappen kam erst im Jahr 1547 hinzu. In den 1930er Jahren wurden leider verschiedene Änderungen am Wappen vorgenommen. Diese Änderungen wurden niemals vom Stadtrat Nabburg so beschlossen. Der Stadtrat hat daher in der Sitzung vom 01.08.1995 noch einmal festgelegt, das Wappen der Stadt Nabburg in seiner ursprünglichen Form und nach der historischen Beschreibung beizubehalten. Diese Beschreibung lautet: „In Rot über silbernen Wellen, in denen ein blauer Fisch schwimmt, eine silberne Burg mit breitem Turm über der Zinnenmauer, an deren Ecken je ein spitzbedachter Turm steht.“

Herr Dausch hat dieses Wappen der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns vorgelegt. Allerdings wurde das Wappen im Auftrag des Herrn Dausch noch einmal grafisch überarbeitet.

Die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns teilte in ihrem Schreiben vom 28.05.1998 folgendes mit:

„… gegen die von ihnen übersandte Darstellung des Wappens der Stadt Nabburg bestehen keinerlei Bedenken und wir würden es begrüßen, wenn die Stadt in Zukunft auf diese Wappenabbildung zurückgreifen könnte. …“

In einem weiteren Schreiben vom 26.08.1998 bestätigte die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns nochmals, dass gegen die grafische Überarbeitung, und zwar in Form der Anbringung von „Schatten“ keine Bedenken bestehen:

„… bestätigt ihre Aussage, dass es sich bei den in Ihren Wappenabbildungen angebrachten Schatten um künstlerische Details handelt, die heraldisch keine Bedeutung haben. …“

Der Stadtrat Nabburg entschied sich in seiner Sitzung am 22.09.1998 für die grafisch überarbeitete Form des Stadtwappens als amtliches Wappen der Stadt Nabburg.

Die Wappengeschichte:
Das Wappen versinnbildlicht den Ortsnamen, eine Burg über der Naab, und den Stadtstatus. Der Mittelturm der Burg ist dem Mähntor nachempfunden. Der Beginn der Siegelführung steht wahrscheinlich in Verbindung mit der Privilegierung der Bürgerschaft im Jahr 1296; Siegelabdrucke sind seit 1314 überliefert. Die ersten vier Siegeltypare zeigen eine dreitürmige Burg mit offenem Tor über den Wellen. Der Fisch, der auf die Lage an der Naab verweist, kam erst 1547 hinzu, nachdem der Bürgermeister das Siegel verloren hatte und ein neues Typar anfertigen ließ. Obwohl der alte Siegelstock 1548 wieder gefunden wurde, beließ man den Fisch in Siegel und Wappen. Siegelschnüre von 1561 lassen auf die ältesten Wappenfarben Blau, Weiß und Rot schließen.

Geschichtlicher Überblick:
Etwa um das 8. Jahrhundert rückt Nabburg in das Blickfeld der Geschichte. Die bayerische Besiedlung drang von der unteren Naab nach Norden vor. Die Gründung der heutigen Oberstadt Nabburg erfolgte um die Wende des 9. Jahrhunderts. Die Siedlung auf dem Berg verdankt militärischen Gründen ihre Entstehung, was ja auch aus dem Ortsnamen „Burg an der Naab“ unzweifelhaft hervorgeht.

Urkundlich wird Nabburg erstmals im Jahre 929 erwähnt. Schon zu Beginn des neuen Jahrtausends war Nabburg Mittelpunkt der Grenzpolitik und fester Stützpunkt der Grafen im Nordgau. Die „Marca Napurch“, wie sie in Urkunden vom 29. Juli 1040 und vom 13. Februar 1061 genannt wird, erlebte ihre Blütezeit unter der Herrschaft der Diepoldinger; nach deren Aussterben um 1254 kam sie in den Besitz Ludwigs des Strengen. In diesem Zeitraum etwa begann sich das Bürgertum zu regen, das in den folgenden beiden Jahrhunderten die Stadt zu einem Höhepunkt in ihrer Geschichte führen sollte.

Der Besitz des Siegels gilt im allgemeinen als Nachweis, dass der Ort die Ratsversammlung hatte; das eigene Stadtsiegel war auch nach außen hin der sichtbare Ausdruck der städtischen Selbstverwaltung. Das Stadtsiegel war auch damals ein „Indiz in der Frage der Ummauerung“, also der Stadtmauer.

Schon 1254 wird Nabburg „oppidum“ genannt, war also schon ein fester Platz. Das älteste noch erhaltene Siegel der Stadt Nabburg stammt aus dem Jahr 1314; es ist deutlich eine Burg mit einem Tor in der Burgmauer und den darunterliegenden Naabwellen zu erkennen. Dieses Siegel ist zwar arg beschädigt, es lässt aber trotzdem das Spiegelbild noch erkennen und lässt feststellen, dass es genau mit dem seit 1337 nachweisbaren „kleinen Insiegel“ übereinstimmt. Wie sich in den frühen Stadsiegeln überhaupt kein Wappen im eigentlichen, strengen Sinn, sondern ein Bild befindet, „eine burgartige, turm- und zinnengeschmückte Architekturmasse, meist mit dem Haupttor", so stellt auch das Bild im Nabburger Siegel über Wellen eine Burg mit breiten Zinnenturm zwischen zwei spitzbedachten Seitentürmen und mit einem geöffneten Tor in der Burgmauer dar und bezeugt damit das – verhältnismäßig – hohe Alter des Nabburger Wappens. In gewissem Sinn kann das Wappen als ein redendes angesehen werden: die Burg über der Naab. Ob es sich beim Nabburger Wappenbild um eine Wiedergabe der wirklichen früheren Burg- oder Stadtansicht handelt, ist fraglich. Dagegen spricht beispielsweise, dass fast das gleiche Wappenbild auch bei anderen altbayerischen Städten vorkommt. Es wird auch die Meinung vertreten, dass die Burg im Wappen von Nabburg eine typische Darstellung des befestigten Platzes als Symbol für die Stadteigenschaft ist.

In der Gestaltung des Nabburger Wappens trat 1547 eine Änderung ein: „Freitag nach Ostern ist das kleiner Sigl durch Paulsen Pirckner, der zeit burgermeister, wy er ufm rathaus ein brief gesiglt und widerumb, underweg ausm pusen gefallen und verloren; weil aber nit zu stund an und noch nit funden, hat Pirckner ein neues sigill machen lassen, dem andern, so verloren, gleichmessig, allein die underschaid im sigl gemacht, das unden im wasser ein visch gemacht. Ob das ander kunftig gefunden, eins widerumb abzuthun, ob auch künftig in felsch damit welt furgenommen werden, darnach weste zu richten“.

Der verlorene Siegelstock wurde bereits ein Jahr später – also 1548 – wiedergefunden, trotzdem ist der Fisch im Nabburger Wappen beibehalten worden.

Eine farbige Darstellung ist bis Ende des 16. Jahrhunderts nicht bekannt.

Leider hat man Ende der 1920er Jahre anstelle des breiten, mittleren Zinnenturmes den Mähntoraufbau eingesetzt. Herr Ernst Dausch hat Anfang und Mitte der 1990er Jahre mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns in München das Nabburger Stadtwappen wieder auf seine ursprüngliche Form zurückgeführt.

Und so stellt sich unser Stadtwappen heute dar: „In Rot über Wellen, in denen ein blauer Fisch schwimmt, eine silberne Burg mit einem breiten Zinnenturm zwischen zwei spitzbedachten Seitentürmen.“ Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.

 

Quellen:
Ernst Dausch, Nabburg – Sehenswürdigkeiten einer über 1000 Jahre alten Stadt – Information, 3. überarbeitete Auflage 1991;
Ernst Dausch, Nabburg – Geschichte, Geschichten und Sehenswürdigkeiten einer über 1000 Jahre alten Stadt;
Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1830 – 1955, 96. Band, Seite 197 ff.



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