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Kulturzentrum Schmidt-Haus

Das sogenannte "Söldnerhaus", das die Stadt Nabburg von Karl Schmidt-Wolfratshausen geerbt hat, ist neben dem Schmidt-Museum zu einem Treffpunkt für kulturelle Veranstaltungen jeder Art geworden. Neben Vernissagen zahlreicher Künstler gibt es auch sehr viele Veransaltungen wie Kabarett und Musik jeglichen Genres. Eine offene Musikbühne ergänzt das Angebot und ist eine kulturelle Bereicherung für Nabburg.

Museum im Schmidt-Haus

Leben mit der Kunst...
Das Schmidt-Haus zählt zu den bemerkenswertesten Besonderheiten in der Nabburger Oberstadt. Karl Schmidt-Wolfratshausen, machte es zu dem, was es heute ist: Ein Gesamtkunstwerk, das sich in der Einheit von Kunst und Leben ausdrückt. Neben den Wandmalereien und den Mosaiken in Haus und Hof sind es Ölbilder, Aquarelle, selbst entworfene Möbel und Kunsthandwerk, mit denen Schmidt seiner Wohnung ihr außergewöhnliches Erscheinungsbild verlieh.
 
Barocke und andere Einflüsse...
Die Haus- und Nutzungsgeschichte des Anwesens „Oberer Markt 4“ lässt sich bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. Aus der kurzen Gebäudebeschreibung, wie sie den Quellen zu entnehmen ist, wird deutlich, dass seit 1790 neben dem Wohnhaus Stallung, Stadel und Hofraum zu dem barocken Gebäudekomplex gehörten, einem für die Nabburger Oberstadt typischem Erscheinungsbild. 1975 erbt die Stadt Nabburg das Anwesen samt Inventar und ist seitdem bemüht, den ursprünglichen Zustand laut Testament des Künstlers zu bewahren. 

Ein Künstlerhaus wird kulturelle Begegnungsstätte...
Parallel zur Inventarisierung der Sammlung "Karl Schmidt-Wolfratshausen" erfolgte zwischen 1999 und 2001 die Generalsanierung des Gebäudes. Seither dokumentiert das Museum im Obergeschoss die Lebensumstände des Künstlers Karl Schmidt, wobei sich Präsentation und Inventar an der Einrichtung zu dessen Lebzeiten orientieren. Das frühere Schlafzimmer und das ehemalige Magazin bieten jetzt Raum für regelmäßig stattfindende Sonderausstellungen.

Von Anfang an forciert und gefördert wurden die Bemühungen durch das FORUM Nabburg e.V. Der Verein betreibt im Erdgeschoss eine kulturelle Begegnungsstätte mit Café Karl (Öffnungszeiten Mittwoch und Donnerstag ab 19 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr), Kleinkunstveranstaltungen, Vorträgen, Film- und Theatervorführungen sowie Konzerten (www.schmidt-haus.de).
 

Öffnungszeiten Museum im Schmidt-Haus:
Mittwoch und Donnerstag, 19:00 bis 23:00 Uhr Sonntag 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr

 



Karl Schmidt-Wolfratshausen (1891-1971)

Am 10. Januar 1891 wird Karl Schmidt in Wolfratshausen als Sohn eines Arztes geboren.
Als Schüler am Ludwigsgymnasium in München wirkt er an satirischen Zeitschriften mit. Eine Folge von Linolschnitten, die Porträts seiner Lehrer zeigt, gibt erstmals Zeugnis von seinem grafischen Talent. Der junge Karl Schmidt entscheidet sich, Architekt zu werden und besucht nach dem Studium in Nürnberg die Kunstgewerbeschule in München. Er lernt seine spätere Frau Martha Söldner kennen und muss den 1. Weltkrieg miterleben, bevor er 1918 heiraten und eine Familie gründen kann.
Im Jahr 1920 unternimmt er als 29jähriger eine erste Studienfahrt nach Südtirol und Oberitalien. In dieser Zeit fällt auch die erste große Periode grafischen Schaffens. Farbradierungen und -linolschnitte, auch Lithographien werden im Münchner "Glaspalast" ausgestellt und über nahmhafte Kunstverlage verkauft. 1923 zieht die Familie nach Nabburg - keine leichte Entscheidung für Schmidt als Künstler.
Seine Zulassung als Sachverständiger der Bayerischen Versicherungskammer ernährt die Familie und erlaubt ihm die Fortsetzung seiner künstlerischen Tätigkeit.

Während des 2. Weltkrieges ist Karl Schmidt an der West- und Ostfront stationiert. Mit Bildern, die seine Kriegserlebnisse dokumentieren, beteiligt er sich 1942 u. a. an der Ausstellung "Kunst und Front" in München. In den letzten Kriegsmonaten leitet er den "Volkssturm in Nabburg".

Nach dem Krieg nimmt er seine druckgraphischen Aktivitäten wieder auf, malt Ölbilder und Aquarelle, experimentiert mit Tuschaussprenung, Latex-Spachteltechnik, Kunststoff-Kaltnadel und Zirkolon. 1951 und 1956 folgen Ausstellungen in Amberg("Meisterwerke der Münchner Pinotheken") und Hof ("Deutsche Malerei der Gegenwart")
Außerdem unternimmt der Künstler in den 50er und 60er Jahren ausgedehnte Studienreisen nach Italien, Frankreich, Spanien und Portugal, die er in zahlreichen Bildern zuhause in seinem Atelier malerisch umsetzt.
1969 wird Karl Schmidt zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Im Testament setzen die Eheleute Karl und Martha die Stadt Nabburg als Alleinerbin ihres gesamten Vermögens ein.
Am 14. März 1971 stirbt Karl Schmidt 80jährig in Nabburg.



Kleinkunst & Cafe Karl

Vom Ackerbauernhaus zum kleinen Kulturzentrum

Die Geschichte der Gebäude am Oberen Markt 4 lässt sich bis zum Jahr 1717 zurückverfolgen. Ursprünglich ein landwirtschaftliches Anwesen, wird das Söldnerhaus zum Heim des Künstlers Karl Schmidt-Wolfratshausen. Dieser gestaltet in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhundert das Haus um und gibt diesem sein prägnantes Erscheinungsbild. Seit 1975 ist es im Besitz der Stadt Nabburg und wird durch den Verein „Forum“ Nabburg für Vorträge und fröhliche Abende im Innenhof genutzt. 1995 gibt es dort erstmals die „Schmidtsommernächte“.

Die Sanierung des Komplexes durch die Stadt Nabburg im Jahre 2000 erlaubte nun eine vielfältige Nutzung. Im Obergeschoss entstand das „Schmidt-Museum“ und Räume für Sonderausstellungen, das Parterre bietet nun Platz für Geselligkeit. Das Forum betreibt das „Cafe Karl“ in Eigenregie, öffnet das Lokal abends von Mittwoch bis Samstag. Sonntags gibt es zu diversen Kaffee- und Teespezialitäten hausgemachte Kuchen und Torten.

Der ehemaligen Stall, später Garage plus Waschhaus, entpuppt sich laut dem unvergessenen Dieter Hildebrandt als ideales Gewölbe für Kleinkunst. „Ein Kabarettpublikum braucht einen möglichst engen Raum, wo nur sechzig Leute reinpassen, aber fünfundsechzig Leute drin sind.“ Hier hat sich mittlerweile ein Ort für viele Sparten der Kleinkunst entwickelt und lockt zahlreiche Besucher aus den größeren Städten der mittleren Oberpfalz an. Auch unter den Künstlern haben Nabburg und sein Schmidt-Haus inzwischen einen speziellen Ruf. Hier findet man ein offenes, interessiertes Publikum, besonders schätzt man die persönliche Nähe zu den Verantwortlichen und die Künstlerwohnung im Hause. Prominente wie Martina Schwarzmann, das „Anstalt“-Team Claus v. Wagner & Max Uthoff, waren schon häufig zu Gast, Sigi Zimmerschied gibt sich jährlich an zwei Abenden die Ehre und diverse Preisträger deutscher und internationaler Wettbewerbe traten schon auf der Minibühne im Schmidt-Haus auf.

Die Umgestaltung und Sanierung des heimeligen Innenhofs ermöglicht romantisch- lauschige Abende, erlaubt eine Weiterführung des Kulturprogramms im Sommer. Das Atrium ist eine feste Bühne für das Festival „tonart Nabburg“ bietet diverse Konzerte auch heimischer Musiker und seit 1995 Schauplatz der „Schmidtsommernächte“

Die Arbeit im Schmidt-Haus, „eine sichere Adresse für jene, die Musik und Kabarett jenseits vom Mainstream schätzen", wurde mit dem Kulturpreis der Stadt und dem „Zukunftspreis Kultur“ des Landkreises gewürdigt. Aktuelle Informationen bietet das Schmidt-Haus auf seiner Homepage www.schmidt-haus.com, über die auch ein persönlicher Newsletter bezogen werden kann.

Programmlink: https://www.schmidt-haus.com/programm/
Vorverkauf in Nabburg: Reisebüro Wild, Perschener Str. 8 - Telefon: 09433-1446
VVK im Internet unter nt-ticket.de