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Sehenswürdigkeiten

Historische Altstadt
Historische Altstadt Nabburg

Die mittelalterliche Stadt Nabburg ermöglicht mit ihrer Architektur einen Blick zurück in längst vergangene Zeiten. Die historische Altstadt und die fast vollständig intakte Stadtmauer mit Mähntor und Obertor – sind Wahrzeichen für die mittelalterliche Bedeutung der Stadt. Dechantturm, Altes Rathaus, Bürgerspital, Pfarrkirche, Pulverturm, Schlosshof, Schmidt-Haus und Zehenstadel sind weitere Zeugen der Vergangenheit.

 



Rathaus

Das Nabburger Rathaus wurde bereits 1417 errichtet. Im 16. Jahrhundert folgten der Turm mit der Uhr, der Renaissanceanbau mit Portal, Treppe und Loggia. Im Rathaus waren kleine Läden, die Stadtwaage und neben dem Sitzungssaal auch ein Hochzeitssaal. Über 100 Jahre war das Haus zweckentfremdet, bis es nach einer Generalsanierung 1995-1998 heute wieder zum Amtssitz des Bürgermeisters und zum Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg wurde.



Castillon-Brunnen

Am 17. Mai 1986 besiegelten die Bürgermeister Marcel Jouanno für die französische Stadt Castillon-la-Bataille und Bürgermeister Alois Kraus für die Stadt Nabburg eine Städtepartnerschaft. Dieser Freundschaft wurde im Jahr 2002 der neue Brunnen vor dem Rathaus – gestaltet vom Nabburger Künstler Paul Schinner – gewidmet. Zwei kräftige Wasserstrahlen, die Flüsse Dordogne und Naab, fließen aufeinander zu und erzeugen in der Schale ein bewegtes Spiel. Diese drückt symbolisch das lebendige und friedliche Miteinander beider Städte aus.



Zwingerrundweg

Entlang der Stadtmauer zu herrlichen Aussichten:
Zwingerrundweg erschließt die Altstadt zu Fuß - ein Spaziergang auf den Spuren der Geschichte...

Zwingerrundweg OST (Text und Bild: Wilhelm Amann)

Hoch über dem Naabtal thront die Altstadt mit ihrer markanten Silhouette. Bei einem gemütlichen Spaziergang, der immer wieder interessante Ein- und Ausblicke zulässt, kann die historische Befestigungsanlage aus nächster Nähe besichtigt werden. Möglich macht es der Zwingerrundweg, der zwischen der doppelten, weitgehend sehr gut erhaltenen Stadtmauer verläuft.
Der Zwingerrundweg bietet während seines ganzen Verlaufs immer wieder schöne Ausblicke auf markante Gebäude der Nabburger Altstadt.

Der Einstieg befindet sich am oberen Ende der Altstadt, gleich neben dem Seyerleingarten-Parkplatz. Über eine Treppe gelangen die Spaziergänger hinunter in den früheren Burggraben. Im Grünen verläuft der Zwingerrundweg nur einen Steinwurf von der Stadtmauer entfernt.
An deren nordöstlicher Ecke erreicht er sie. An dieser Stelle war 2004 ein Teil der ursprünglichen Stadtmauer ausgegraben worden, die belegt, dass die einstige Naab-Burg schon vor der ersturkundlichen Erwähnung Nabburgs anno 929 existierte. Eine an den Steinen befestigte Tafel erinnert daran.
Im weiteren Verlauf liegt der Weg dann auch wirklich im Zwinger. Wer darauf in Richtung Süden schlendert, trifft immer wieder auf Aussichtspunkte, die einen herrlichen, weitschweifenden Blick über das Naabtal - von Pfreimd über Neusath und Diendorf bis hinunter zum Wölsenberg - eröffnen. Noch im Original erhaltene Ausbuchtungen der Stadtmauer sind jetzt großzügig mit Ruhebänken versehen.
Beim Fleischbergtörl bietet sich die Gelegenheit, entweder die Ruhe und Idylle im Rondell zu genießen oder über die Treppe hinaufzusteigen in die Altstadt, in der sofort der Rathaus-Turm ins Auge sticht. Dritte Möglichkeit: den Zwingerweg weitergehen, vorbei am Sterngarten und am Pulverturm bis zum Dechanthof.
An dieser Stelle lohnt es sich, über die Altstadt zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Neben Einkehrmöglichkeiten auf Terrassen liegen aneinandergereiht einige Sehenswürdigkeiten auf dem Weg, die einen Besuch lohnen: zum Beispiel das Museum mit den Werken des Künstlers Karl Schmidt-Wolfratshausen in dem nach ihm benannten Schmidt-Haus, die Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer oder das Stadtmuseum mit seinen stadtgeschichtlichen und naturkundlichen Abteilungen. Durch den Schlosshof und den Steg über den Halsgraben wird der Parkplatz - von der Obersten Baubehörde als beispielhaft in Altstadtnähe eingestuft - wieder erreicht.

Zwingerweg WEST (Text: Irene Ehemann)

Im März 2021 wird der nächste Abschnitt im Westen eröffnet. Die Planung und Sanierung bereits 2016 beschlossen verzögert sich, es wurden im Jahr 2018 Reste einer karolingischen Stadtmauer entdeckt und ein Grab einer Frau aus dieser Zeit. Gerade die Mauerreste stellten die Planer vor schwerwiegende Probleme.
"Wenn das Herz eines Archäologen höher schlägt, stockt einem Planer manchmal der Atem. Die Überreste aus der karolingischen Zeit haben uns ein halbes Jahr gekostet, bedauerte damals Martin Popp mit Blick auf den Bau des westlichen Zwingerwegs".
Man durfte sie auf Geheiß der Archäologen nicht wegreißen und so wurden sie schließlich mit einem Schutz aus Beton versehen. Jetzt führt der Weg über sie hinweg.

Der neue Teilbereich beginnt mit einem Stufenantritt beim Mähntor, einige Schritte nach dem Durchlass im Mähntor steht eine prächtige Esskastanie. "So einen Baum gibt es selten in unseren Breiten, es gibt sie in dieser Art eher in Südtirol und zu unserer Freude auch in Nabburg." Und tatsächlich nennen die ersten Besucher des Weges diesen Teil schon jetzt "die Sonnenseite"...
Im weiteren Verlauf gibt es mehrere Rondelle, Sitzgelegenheiten und einen Aufgang zur Altstadt, der in die Schmiedgasse führt. Der Weg endet am Rückgebäude der ehem. Zinngießerei Schreiner. Ein letzter Bauabschnitt ist hier in Planung.

Geschichte des Zwingerweges

Zur Unterstützung des kostspieligen Befestigungsbaus befreite der Kurfürst Ludwig die Stadt Nabburg durch Privilegien 1429 für 6 Jahre von jeglicher Steuer und räumte ihr das Recht ein, 20 Jahre lang Abgaben für Wein, Bier, Met und andere Getränke zu erheben. .
Die Errichtung und Erhaltung der Stadtbefestigung wurde zwar von dem Landesherren durch Steuernachlässe gefördert, doch ruhte zweifellos der Großteil der damit verbundenen Finanz- und Arbeitslast auf den Städten selbst. So waren die Mühen und Kosten der Errichtung, der Unterhaltung, der ständigen Bewachung und auch Verteidigung für die Bürger sehr drückend, aber unverzichtbar.
Die Befestigung bot aber gegen die modernen Waffen und Berufsheere (ab dem 16. Jahrhundert) nur noch relative Sicherheit. Nabburg galt bei den größeren Feldzügen der folgenden Jahrhunderte aufgrund seiner Befestigungsanlage als militärisch interessanter Ort. So wurde die kleine Stadt zum Opfer von Auseinandersetzungen, an denen sie keinen Anteil oder Interesse hatte. Die Bürger mussten hilflos und wehrlos Beschießungen, Plünderungen, Einquartierung, Steuern und Kontributionen hinnehmen. Die mit durchziehende Heeren verbundenen Leiden der städtischen Bevölkerung fanden erst im19. Jahrhundert
ein Ende-
Von der ursprünglichen Anlage ist einiges erhalten, wie z.B. der doppelte Mauerring um die Altstadt mit dem dazwischen liegenden Zwinger. Von den Mauern, Gräben und Toren der Unterstadt und Venedigs ist außer einigen Straßennamen nichts mehr festzustellen. Von der äußeren Stadtmauer, sind die Brustwehren und die der Flankierung dienenden halbrunden Ausbuchtungen noch zu sehen.
Die heute noch sichtbare Befestigungsanlage entstand erst im späten Mittelalter (15./16.Jahrhundert) aus Angst vor Angriffen der Hussiten, die Nabburg im Jahr 1420 tatsächlich überfallen hatten.
Bei Grabungen im Januar 2004 wurden im Zwingerbereich vor der Stadtmauer an zwei Stellen massive Vorgängerbefestigungen festgestellt, die in das 9./10. Jahrhundert zu datieren sind. Bemerkenswert ist neben der Massivbauweise, vor allem die Distanz, die zwischen beiden Mauerstücken liegt, dies spricht dafür, dass Nabburg um 900 großflächig umwehrt war. Im 16. Jahrhundert wurde diese Vorgängermauer abgebrochen und die jetzige Stadtmauer gebaut.



Mähntor

Der rechteckige Turm ist viergeschossig mit zinnengekröntem Vorbau, der äußerst spitzbogige Torbogen zeigt die Jahreszahl des Umbaus, 1532. In der gewölbten Durchfahrt finden sich noch Reste barocker Deckengemälde, die "Himmelfahrt Mariä" darstellend.
Als Skulptur steht in seiner Nische "Christus an der Geiselsäule".
"Mähn-Tor" gebot den Kutschern, ihre Pferde bergab zu führen (=franz. "mene").
Wachsender Verkehr erzwang um 1900 die zweite, große Durchfahrt.



Obertor

Der zweigeschossige, achteckige Torturm mit Freitreppe bildet den nordwestlichen Ausgang der Altstadt.
An der Außenmauer sind Spuren einer Fallgitter-Vorrichtung zu erkennen und daneben datiert die Zahl 1565 den Zeitpunkt einer Umbauphase.
Verkehrsbedingt wurde 1913 die zweite, größere Durchfahrt geschaffen.
Seit der Renovierung 1995 sind im Turm Büroräume eingerichtet. Eine Sage erzählt Vom Hufeisen am Obertor.



Stadtmuseum Zehentstadel

Als die Bauern ihre Pacht mit dem „Zehnten“ ihres Ertrages bezahlten, diente der „Zehent“ –stadel als Lager. 1547 errichtet, boten die vier Etagen in Holzbauweise dem Getreide für die benachbarte Brauerei viel Platz.
Ebenerdig wohnte der Braumeister. Ab 1840 war mit diesem System auch der Sinn des Gebäudes überholt und es stand wohl „nun mehr aus Gewohnheit“.
Nach der Sanierung des Gebäudes ist dort jetzt das Stadtmuseum mit der Kulturgeschichte: „Von Menschen und ihrer Stadt", mit der Naturkunde: „Von Menschen und Tieren“ und dem Informationszentrum für Ameisenkunde untergebracht.



Schmidt-Haus

„Carpe diem! –  Nütze den Tag!“
Karl Schmidt (1891 dort geboren) verewigte sein Lebensmotto in seiner Hausfassade, die er 1930 zur 1000-Jahr-Feier Nabburgs mit übermaltem Kratzputz verzierte. Nach Architekturstudium und Kunstgewerbeschule war er in Nabburg ab 1923 als Bauschätzer der Bayerischen Versicherungskammer tätig.
Sein Haus machte er im „Bedürfnis zu schaffen“ zum Gesamtkunstwerk, das die Stadt 1971 erbte. Seit 2001 ist es Museum und kultureller Treffpunkt.



Rentamt und Landratsamt

Der Untere Markt, im Volksmund wegen der Viehmärkte als „Kouhbierl“ bekannt, hieß früher offiziell „Rentamtsplatz“. Die gleichnamige Behörde war in jenem Eckgebäude untergebracht, das 1904 dem „Bezirks-„ und späteren „Landratsamt“ weichen musste. Nach der Gebietsreform 1972 wurde der Landkreis Nabburg in den Großlandkreis Schwandorf integriert. Im schmucken „Alten Landratsamt“ ist nun seit 1997 die Polizei untergebracht.



Pflegschloss

An dieser Stelle dürfte vor uralter Zeit die bedeutende "Nab-Burg" gestanden haben. Eine Urkunde von König Heinrich I., die er 929 auf der Burg ausgestellt hat, untermauert die Bedeutung der "Marca Nabpurch". Nach dem Aussterben der herrschenden "Schweinfurter" und "Diepoldinger" übt später hier im Pflegschloss ein "Wittelsbachischer Landpfleger" sein Amt aus. Deshalb heißt dieser weiträumige Hofbereich "Schlosshof". In dem 1750 zuletzt umgebauten und jüngst sanierten Komplex ist das Vermessungsamt untergebracht.



Bürgerspital Nabburg

Pfarrer Johann Zenger erwähnte erste Pläne zu dieser Einrichtung in seinem Testament von 1412. Die Bürgersleut konnten, nachdem sie ihr Anwesen übergeben hatten, hier mit Unterstützung der Spitalstiftung ihren Lebensabend verbringen. Die Stadt Nabburg führt die Spitalstiftung bis heute fort.

1990 saniert und modernisiert, sind neun Wohnungen untergebracht. Heute sind hier öffentlich geförderte Sozialwohnungen.

Informationen Bürgerspital Restaurierung und Revitalisierung



Kath. Jugendwerk

Zu Nabburgs Brautradition gehört die „Kommunbrauerei“ im Spitalhof. Mit dem Zehentstadel diente sie einst der Versorgung des „Bürgerspitals“. Um 1900 aufgelöst, war das Gebäude bis 1923 zur Konservenfabrik Ziegler umfunktioniert, dessen Inhaber es nach dem Firmenumzug der kath. und evang. - luth. Kirche für die „Jugend der Stadt Nabburg“ schenkte.
Heute beherbergt das Jugendwerk das kath. Pfarrzentrum.



Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer

In einer Bauzeit von etwa 1290 bis 1349 entstand mit St. Johannes der Täufer Nabburgs hochgotischer "Dom". Der nördliche von einst zwei Türmen brannte 1536 durch Blitzschlag ab. Die einzigartige Doppelchoranlage prägt das Innere. Neben dem neugotischen Altar, dem Taufstein und den Fenstern ist auch die Madonna auf der Mondsichel (1470) sehenswert. Vom neugotischen Inventar (1961 entfernt) blieb nur der Hochaltar übrig, der 1981 wieder errichtet wurde.
Das Portal wurde im 18. Jahrhundert überbaut.



Laurentiuskirche

Der Vorgängerbau dieser spätgotischen Kapelle aus dem Jahr 1489 dürfte die Burgkapelle gewesen sein. Nach der Säkularisierung benutzte man die Kapelle als Holz- und Kohlenlager. 1922 erwarb der „Verein der Protestanten Nabburgs“ zum Abhalten ihrer Gottesdienste die Kirche.
Das Lutherlied „Eine feste Burg ist unser Gott…“ erinnert an die Epoche der Reformation.
Bis zum Jahre 1629 bekannten sich die Bürger der Stadt Nabburg zum evan.-luth. Glauben. Bereits 1623 setzte die Gegenreformation ein.



Stadtteil Venedig mit Nikolauskirche

Der Stadtteil Venedig liegt am gegenüberliegenden Ufer der Stadt. Dort steht auch die Nikolauskirche.
Auf älteren Fundamenten steht diese früher dreischiffige Hallenkirche mit Empore aus dem 12. Jahrhundert.
Ebenerdig war sie feuersicheres Warenlager und darüber Andachtsraum.
Auf einem Votivbild von 1796 sind noch zwei Türme zu sehen.
Nach der Säkularisierung 1806 privat als Scheune in Gebrauch, erwarb sie 1910 der Bayerische Staat. Seit 1970 dient sie u.a. als Kriegergedächtnisstätte der Stadt Nabburg.
Zu Nikolaus findet seit 1517 an der Kirche der traditionelle Krammarkt statt.



Friedhofskirche St. Georg mit Strochennest

Auf einer Anhöhe befindet sich die Friedhofskirche St. Georg mit dem schon auf dem Merianstich 1644 abgebildeten Storchennest. Das Nest auf der Friedhofskirche wurde neben dem Stadtwappen mittlerweile zum zweiten Wahrzeichen.
Der Turm der Kirche ist romanisch, die Kirche ein Barockbau. Den Hauptaltar, 1759 gestiftet, und wahrscheinlich auch den südlichen Seitenaltar führte H.A. Croneiß aus. An der Wand gegenüber dem Eingang fällt neben der Kanzel und einer Kreuzigungsgruppe besonders die 1904 errichtete "Lourdes-Grotte" in Auge.



St. Peter und Paul mit Karner in Perschen

Die ursprüngliche Pfarrkirche St. Peter und Paul gehört zu den ältesten Kirchen der Oberpfalz. Urkundlich wird sie 1122 erstmals genannt. Die Kirche ist eine dreischiffige, ursprünglich flachgedeckte romanische Pfeilerbasilika mit zwei Türmen.
Fresken aus der Zeit um 1410 und Säulen mit figürlichen Darstellungen prägen noch immer den Innenraum, trotz späterer Barockisierung. Mit dem Karner und dem Edelmannshof hat sich hier ein sehenswertes Ensemble erhalten.
Der Karner (Beinhaus) ein zweigeschossige Rundbau (1150) mit spitzem Kegeldach. Er beheimatet eine Reihe eindrucksvoller Fresken um 1165 – 1170. Sie sind in ihrem tatsächlichen Originalzustand erhalten, nicht restauriert, mit unglaublicher Leuchtkraft und kunsthistorisch als einzigartig bekannt.



Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald

In der historischen Altstadt direkt am Obertor liegt das Tourismuszentrum. Vielfältige Prospekte über den gesamten Oberpfälzer Wald, seine verschiedenen Regionen sowie über Nachbarregionen, Ausflugsziele und Städte, Infos zu den Themen Radeln, Reiten, Wandern, Camping, Angeln, Wassersport, Wintersport warten auf Sie. Das Infoterminal vor dem Tourismuszentrum informiert Sie rund um die Uhr über Gastgeber, über Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr…